Kultur

Die Kunst

Bernhard Borsts Sehnsucht nach dem Schönen prägte sein berufliches und privates Leben. Die Gärten der Borstei und die Ausgestaltung mit Kunstwerken legen Zeugnis davon ab. Am 13. Mai 1951 schrieb er: „Seit vielen Jahren bin ich bestrebt, die Borstei mit erstklassigen Werken großer Künstler wie Wackerle, Bleeker, Rauch, Knecht, Fehrle, usw. auszuschmücken.“ In einer Rede sagte der Maler Prof. Max Unold 1952: „Darüber hinaus hat er aber eben diese Gärten mit erlesenen Kunstwerken geschmückt, mit Brunnen, Skulpturen, Statuen, Reliefs, einem Kenotaph und Fresken. Und die jungen Menschen, die hier in solch einer Umgebung heranwachsen, nehmen … fast ohne es gewahr zu werden, diese Eindrücke in sich auf. … Und dies ist die Idee Bernhard Borsts, die ihn – sozusagen nebenbei – zu einem großen Mäzen gemacht hat.“ Tatsächlich half er einigen talentierten Künstlern, stellte Ihnen Ateliers und Wohnungen zur Verfügung. Viele von ihnen zählte er zu seinem Freundeskreis.

Immer wieder lud Bernhard Borst seine Mieter zu hochkarätigen Freiluftkonzerten in den Rosenhof ein. So gastierten das Münchner Kammerorchester und bekannte Tenöre gerne in dem außergewöhnlichen Ambiente. Bernhard Borst wollte auf diese Weise vielen Menschen auch die Möglichkeit geben, in den Genuss solcher Darbietungen zu kommen. Ein weiteres „Highlight“ waren die regelmäßigen Kasperltheaterstücke, für die er Richard Rost engagierte und die in den Räumen des heutigen Museums stattfanden.

Neben den Kunstwerken an den Fassaden und in den Höfen, muss man auch die dekorativen Elemente der Häuser erwähnen. Für die Gestaltung der Türen, Oberlichter, Geländer, Fensterumrahmungen, Laternen, Treppenhäuser, uvm. ist Oswald Bieber mitverantwortlich. Für die grafische Gestaltung des Borstei-Logos, der Hausnummern und der Beschriftung über den Läden gewann Bernhard Borst den Grafiker Eduard Ege, der u.a. das Bayerische Staatswappen und das Münchner Stadtwappen entworfen hat.